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15.11.2019Herren, 1. Liga GF

40 gute Minuten sind 20 zu wenig

Zum Abschluss der Vorrunde gastierte mit den Bern Capitals ein äusserst ambitionierter Erstligist in der Dreifachhalle Oberdorf. Ihre Ambitionen unterstrichen die Caps zum Saisonstart mit acht Siegen in Serie, ehe zuletzt in einer Doppelrunde beide (Spitzen-)Spiele gegen die Lions Konolfingen und Lok Reinach verloren gingen. Ganz anders die Gemütslage auf Seiten der Adler, welche vor der Natipause gleich beide Partien für sich entscheiden konnten. Das gewonnene Selbstvertrauen trugen die Adler in den ersten beiden Drittel dann auch zur Schau. Gegen einen auf dem Papier übermächtig scheinender Gegner agierte der Aufsteiger mutig und dieser Mut wurde auch mit einem fein herauskombinierten Führungstor durch Wenger (7`) belohnt. Bis zur ersten Pause drehte sich aber resultatmässig der Wind und man sah sich nach zwei Gegentoren (9` und 16`) mit einem 1:2-Rückstand konfrontiert. Dieser Rückstand wiederspiegelte das Geschehen aber nicht korrekt. Alleine gemessen am ausgeglichenen Chancenverhältnis wäre ein Unentschieden verdient gewesen.

Turbulenter Auftakt ins Mitteldrittel
Etwas mehr als zwei Zeigerumdrehungen nach dem Start in den zweiten Umgang konnten die Adler die Partie durch den Distanzsschuss von Captain Schmutz ausgleichen. Doch die Freude wehrte nicht lange, denn nur 14 Sekunden nach Wiederanpfiff lag der Ball nach einem Torwartfehler (ein an sich harmloser Abschluss kullerte durch die "Hosenträger" des Schlussmanns) wieder im Tor der Adler. David Gassmann ein Vorwurf zu machen wäre aber nicht angebracht, zu gut und ausgeglichen waren seine bisherigen Leistungen in dieser Saison. Die Mannschaft (und auch der Torhüter) liessen sich von diesem Missgeschick nichts anmerken. Im Gegenteil, denn postwendend glich das Heimteam durch Infanger (25`) wieder aus. Nach ereignisreichen Startminuten beruhigte sich die Szenerie ein wenig, bis die Gäste wiederum in Führung (29`) gehen konnten. Aber auch auf diesen Rückstand fanden die Adler eine passende Antwort durch den erfolgreichen Abschluss von Frei (38`). Nachdem der Caps-Torhüter eine Chance von Arm mirakulös zunichte gemacht hatte, stand Frei für den "zweiten Ball" vor dem Tor goldrichtig und drückte diesen über die Linie. Nun war es da, das  eigentlich bereits nach dem ersten Drittel verdiente Unentschieden. Und nun war es irgendwie noch verdienter..

Brutales Ende
Im letzten Drittel erhöhte der Favorit die Schlagzahl, während die Adler nicht mehr zusetzen konnten. Dies nicht zuletzt, da man bereits in den ersten 40 Minuten mit zwei Linien einige Kraft verbrauchte. Dass man gegen ein Liga-Schwergewicht mit zwei Linien startete, hatte einerseits mit dem Gegner zu tun und andererseits mit der Tatsache, dass gleich drei Akteure (Bitterli, Dürrenberger, Hasler) aus dem Stammpersonal nicht mittun konnten. Auf der Gegenseite fehlte übrigens Tokskorer Sam Schneiter krankheitsbedingt. Der Ausfall kompensierten die Berner insbesondere in Person von Stefan Righini, welcher mit vier Toren und einem Assist seine Mannschaft als Captain fast im Alleingang zum Sieg schoss. Kurz nach dem 4:5-Rückstand (48`) gab es für die Adler nochmals die Chance auf den Ausgleich, doch den 2:1-Gegenstoss wurde durch die Caps unterbunden. Auf das 4:6 (52`) fand der Aufsteiger dann aber keine richtige Antwort mehr und  als der Favorit die einzige Überzahlmöglichkeit eiskalt in ein weiteres Tor ummünzte (55`) sowie im Anschluss gar noch zum achten Mal traf, war die Sache entschieden.

Der Sieg der Hauptstädter geht in Ordnung, keine Frage. Doch fiel dieser in der Summe zu hoch aus. Die Erkenntnis ist aber nicht neu, wenn man sagt, dass es gegen einen solchen Gegner eine konstant gute Leistung über 60 Minuten braucht, ansonsten kann es auch sehr schnell etwas deutlicher werden. Weiter geht es für die Adler in einer Woche (Sonntag, 24.11.2019) mit dem Gastspiel gegen Unihockey Mittelland (16.00 Uhr, Giroud-Olma in Olten)

TELEGRAMM: Waldenburg Eagles - Bern Capitals 4:8 (1:2, 3:2, 0:4)