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24.10.2022

Für nichts zurückgekämpft bei den Hauptstädtern

Trotz einer ambitionierten Aufholjagd vergibt das Herren 1 an diesem Wochenende erneut wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze.

 

Es war ein schöner Sonntagnachmittag, an dem man sich in Gümligen traf, um das Duell zwischen Bern und Baselbiet auszutragen. Und obwohl das Wetter zum Spazieren einlud, fand auch der eine oder andere Eagles-Fan den Weg in die etwas weiter entfernte Sporthalle Moos.

 

Diese Fans sollten sich freuen, denn es sollte keine drei Zeigerumdrehungen dauern bis Manuel Mucha die Gäste durch einen schnellen Gegenstoss in Führung brachte. Die Adler schienen vergleichsweise bereit in diese Partie zu starten, waren es doch die Gastgeber die bereits früh versuchten das Spiel zu machen. Die Konzentration schien mit der Zeit jedoch etwas nach zu lassen, als S. Wehrli ohne angegriffen zu werden gefühlte 20 Meter über das ganze Feld lief und ohne wirklich Druck den Ball mit einem gezielten Schuss ins Netz der Adler beförderte. Die Gastgeber fanden nun besser ins Spiel und konnten den Druck noch einmal erhöhen. Dies resultierte in einem Doppelschlag in den letzten fünf Minuten zum 3:1.

 

Bekanntlich ist ein Zweitore-Rückstand nicht wirklich viel im Unihockey, dementsprechend waren die Worte der Spielertrainer auch aufbauender Natur, es war ja noch nichts verloren. Man könnte also eine motivierte und bereite Eagles-Truppe auf dem Feld erwarten. Könnte? Ja, könnte. Denn die Adler verschliefen den Start nach dem Seitenwechsel komplett. Nach 22 Sekunden erzielte Y. Arm seinen zweiten Treffer und eine gute Minute später legte Pfäffli für die Hauptstädtern nach. Man machte also dieselben Fehler wie schon in den Spielen zuvor. Dominic Mucha versuchte durch seinen Treffer dem Negativtrend der Eagles entgegenzuwirken, doch 14 Sekunden später waren es wieder die Caps die ein Tor erzielten. Die drei kassierten Tore schienen nun aber zu wirken, den man hielt nun die nächsten 15 Minuten dicht. Besser noch, durch den zweiten Treffer von Dominic Mucha, welcher danach Benjamin Arm bediente, konnte man den alten Zweitore-Rückstand wieder herstellen. Es war eine Steigerung zu erkennen, dafür sprach auch das Drittelsresultat von 3:3. Das Momentum schien auf der Seite der Adler.

 

Und das war es durchaus, denn diesmal waren es die Adler, welche eine gute Minute für ihren Doppelschlag (D. Mucha, M. Mucha) benötigten. Das Unentschieden führte bei den Gastgebern dazu, ihr Time-Out zu ziehen. Es zeigte Wirkung, denn nun neutralisierten sich beide Mannschaften mehrheitlich. Die Caps konnten sogar noch ein Tor drauflegen und im darauffolgenden Powerplay wieder mit zwei Toren davonziehen. Adrian Rudin brauchte aber genau 16 Sekunden um auf diesen Rückstand zu reagieren und erzielte den Anschlusstreffer auf Pass vom zuvor gestraften Ackergaul Daniel Hirschi. Es wurde nochmals spannend in Gümligen. Die Waldenburger erhöhten den Druck, ersetzten den Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler und konnten ab 58:37 sogar 6vs4 spielen. Ein Tor wollte trotzdem nicht fallen, erneut gab es keine Punkte an einem Sonntag. Einzig schlimmer als die Niederlage ist der Ausfall von Tobias Bitterli, der sich etwa zeitgleich mit der Schlusssirene verletzte.

 

Aktuell scheint es eine Konstante zu sein, dass die Baselbieter mindestens ein Drittel verschlafen. Es ist nun allerhöchste Zeit, konstant konzentriert zu spielen, denn die Hälfte der Saison ist auch schon bald vorbei. Gemäss Aussagen aus dem eigenen Lager liegt die Eigenfehlerquote bei ungefähr 50%. Somit hätte man 25,5 der Gegentreffer durch ein konzentriertes Spiel verhindern können. Aus den neun bestrittenen Spielen wurden sieben mit einem Unterschied von einem oder zwei Toren entschieden. Hätte man also diese 25,5 Tore nicht verhindert, hätte man zusätzlich wichtige Zähler auf dem Konto.

 

Eine Reaktion am Wochende ist gefragt. Am Samstag empfängt man um 17:00 Uhr die Schüpbacher zu Hause, am Sonntag trifft man um 16:00 Uhr in Olten auf alte Bekannte.