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03.11.2018Herren 2. Liga GF

Viel K(r)ampf, wenig Klasse aber trotzdem Punkte

Man braucht nach diesem Spiel im Lager der Zweitliga-Adler wohl nicht wirklich um den heissen Brei reden. Das war zum Abschluss des ersten Meisterschaftsdrittels über die gesamte Spielzeit gesehen die mit Abstand schwächste Leistung des Zweitliga-Teams. Defensive Abstimmungsprobleme, wenig zusammenhängende Offensivaktionen, viele technische Mängel und so weiter und so fort. Es war für die Zuschauer teilweise echt "anstrengend", diese Partie in der Halle zu verfolgen. Und so war es auch nich wirklich verwunderlich, dass auf der Tribüne das Tennisspiel zwischen Roger Federer und Novak Djokovic - Smartphone sei dank - teilweise für mehr Aufmerksamkeit sorgte, als der bescheidene Auftritt des Heimteams.

Die Adler legten gegen den Drittliga-Aufsteiger einen veritablen Fehlstart hin. Nach fünf Minuten lag man mit 0:2 hinten und diesem Rückstand lief der Gastgeber lange hinterher. Die Crusaders zeigten eindrücklich, weshalb sie hinter Tabellenführer Burgdorf die zweitbeste Defensive der Liga stellen. Mit gutem Stellungsspiel und grosser Leidenschaft verteidigten die grossgewachsenen und robusten Zürcher ihren Kasten lange Zeite erfolgreich. Es dauerte fast bis zur Spielmitte, bis die Adler aus dem Gewühl heraus erstmals erfolgreich waren. Kurz vor der zweiten Pause folgte der Ausgleich und somit ging es in den letzten 20 Minuten von vorne los. Im letzten Drittel konnte das Heimteam erstmals an diesem Abend in Führung gehen. Wer nun glaubte, dass mit dem frühen Tor im Schlussabschnitt der Knoten gelöst ist, wurde bitter enttäuscht. Zwar verzeichnete der Gastgeber einige vielversprechende Abschlüsse, doch auch die Gäste waren nun in dieser Phase in der Offensive wieder präsenter. Dabei wurden sie wiederholt von den Adler-Defensive, die teilweise völlig im Schilf stand, förmlich zum Toreschiessen eingeladen, alleine sie nahmen die Geschenke lange Zeit nicht an, bis etwas mehr als vier Minuten vor Schluss doch noch ein Ball den Weg ins Waldenburger-Gehäuse fand. Es kam zur Verlängerung.. auch das noch dürfte sich so mancher Zuschauer nach diesem mühsamen Spiel gedacht haben. Immerhin ist die Geschichte der Overtime rasch erzählt. Dale Infanger - dem in jener Spielzeit, in welcher er eingesetzt wurde, wie vielen seiner Teamkollegen nur sehr wenig gelang - liess seine Klasse aufblitzen und hämmerte den Ball in den Winkel des Gästetores. Es musste wohl ein solch aussergewöhnlicher Treffer sein, der den Deckel drauf machte, den mit einem 0815-Tor war der extrem starke Gäste-Torhüter an diesem Abend schlicht nicht zu bezwingen.

Nach diesem glücklichen Heimsieg wartet nun ein grosses Spitzenspiel auf die Adler. Als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand reisen die Oberbaselbieter am kommenden Samstag (10.11.2018) nach Burgdorf zum ungeschlagenen Tabellenführer, der sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive der Liga stellt. Wollen die Adler in Burgdorf etwas mitnehmen und ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden, dann braucht es eine deutliche Reaktion und eine noch deutlichere Leistungssteigerung.

 

 

Kurztelegramm

SV Waldenburg Eagles - Crusaders Zürich     4:3 (0:2, 2:0, 1:1) n.V.
Tore: 4` Crusaders 0:1, 5` Crusaders 0:2, 29` Werthmüller 1:2, 39` Killer (Hänggi) 2:2, 44` Mucha (Frei) 3:2, 56` Crusaders 3:3, 64` Infanger (Hasler) 4:3
Strafen: 1x 2min. Waldenburg, 1x 2min. Crusaders