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03.11.2019Herren, 1. Liga GF

Sechs Punkte innert 24 Stunden

Nach einem zuletzt eher bescheidenen Heimspiel-Auftritt gegen die sehr starken Lions aus Konolfingen (4:11) gelang den Adlern an diesem Wochenende resultattechnisch eine Reaktion. Gleich beide Partien konnten die Oberbaselbieter für sich entscheiden. Auf den Überraschungssieg gegen ein Erstliga-Schwergewicht folgte die Bestätigung mit einem Auswärtserfolg gegen einen direkten Konkurrenten um einen Playoffplatz.

Schwacher Start - starker Finish
Ganz offensichtlich hat die deutlichen 4:11-Niederlage von vor Wochenfrist gegen die Lions Konolfingen ihre Spuren hinterlassen. Anders war der fehlerbehaftete Start in die Partie gegen Lok Reinach nicht zu erklären. Kaum etwas gelang und folgerichtig lag man schon nach acht Minuten mit zwei Längen im Rückstand. Ein Powerplay-Tor zum schmeichelhaften 1:2 durch Infanger (12`) beantworteten die Gäste schon bald mit ihrem dritten Treffer (16`). Die Adler agierten im ersten Drittel erschreckend schwach, was die Waldenburger-Übungsleiter bereits nach 20 Minuten zu einigen Umstellungen bewegte. Die Wechsel verfehlten ihre Wirkung nicht und mit drei Toren in Serie (21` Tambini, 28` Infanger, 33` Bitterli) konnte das Heimteam erstmals in Führung gehen. Lok Reinach schien etwas irritiert ob dieser überraschenden Wendung, fing sich aber bald wieder und glich die Partie fünf Minuten vor dem zweiten Pausenpfiff wieder aus. In der 48. Minute ging der Favorit wieder in Führung, doch mit einer einfachen aber sehr effizienten Freistossvariante glichen die Adler nur fünf Zeigerumdrehungen später durch Hänggi wieder aus. Kurz darauf wanderte zum ersten Mal an diesem Abend ein Adler auf die Strafbank. Reinach nutzte die Überzahl resolut zum neuerlichen Führungstreffer (55`) aus. Wiederum sah sich das Heimteam mit einem Rückstand konfrontiert und irgendwie vermochte man auf diesen weiteren Rückschlag nicht so richtig reagieren zu können, bis ja bis sich zwei Minuten vor Schluss Entscheidendes zutrug. In einem intensiv geführten Zweikampf gingen zwei Spieler zu Boden und verkeilten sich irgendwie ineinander. Der nahe bei der Aktion stehende Unparteiische zögerte keine Sekunden und zog sofort die Ampelkarte, nachdem er ein Nachschlagen eines Gäste-Spieler wahrgenommen hatte. Fairerweise muss an dieser Stelle gesagt werden, dass der Eagles-Akteur kaum getroffen wurde, wie er zu Protokoll gab. Aber wie sagt man so schön. alleine die Absicht einer Tätlichkeit ist strafbar. Die rote Karte zog noch eine Fünf-Minuten-Strafe für die Gäste nach sich und so erhielt das Heimteam die grosse Chance, der Partie auf den letzten Drücker noch eine Wendung zu geben. Und siehe da, dieses Unterfangen gelang durch zwei Powerplay-Tore innert 18 Sekunden. Beides Mal war Routinier Mucha für die umjubelnden Treffer verantwortlich. Mit dem 8:6 durch Tambini in das leere Reinach-Tor 13 Sekunden vor dem Schlusspfiff war dann der überraschende Heimsieg Tatsache. Wie die Jungfrau zum Kind kamen die Adler zum Schluss zu diesen drei nicht unbedingt budgetierten Punkten.

TELEGRAMM: SV Waldenburg Eagles - UHC Lok Reinach 8:6 (1:3, 3:1, 4:2)

Schwacher Start - starker Finish 2.0
Anderes Spiel, gleicher Titel. Der Grund ist einfach. Der Spielverlauf am Sonntag war ziemlich ähnlich wie tags zuvor. Relativ bald lag man mit 0:2 in Rückstand und wieder vermochte man in der Mitte des ersten Drittels zu verkürzen. Arbnor Nov stand vor dem Tor goldrichtig und staubte einen Schuss von Werthmüller ab. Im Startabschnitt blieben die Oberbaselbieter vor ihren sehr zahlreich mitgereisten Supportern vieles schuldig. Auch im zweiten Drittel wurde es zunächst nicht wirklich besser, auch wenn Tambini in Überzahl nach 25 Minuten den kurz zuvor kassierten dritten Gegentreffer beantwortete. Der Treffer hatte aber keine Signalwirkung. Die Gäste agierten bei ihrem vierten Auswärtsspiel der Saison bis dato irgendwie nicht entschlossen genug und wenig überraschend lag man schon bald wieder mit zwei Toren im Rückstand. Bei Spielmitte stellte dann das Trainergespann auf zwei Linien um und zog ein echtes Ass aus dem Ärmel. Beni Arm, die Adler-Allzweckwaffe (ob Center, Flügel oder neuerdings auch als Verteidiger, ob erste, zweite oder dritte Linie.. der Youngster liefert konstant gute Leistungen ab) stand nach einer Pause zu Beginn des Spiels fortan auf dem Feld und er tat dem Adler-Spiel sofort gut. Nach dem 3:4-Anschlusstor durch Mucha (35`) war es dann auch Arm, welcher nur wenige Sekunden später richtig stand, und den Ball im Slot über die Linie drückte. Das es überhaupt zum Ausgleich kommen konnte, war einem "Big Safe" von David Gassmann in der Spielaktion zuvor zu verdanken. Das ereignisreiche Mitteldrittel fand ihren Höhepunkt in einem Penalty für die Gastgeber, doch der Hornets-Schütze scheiterte an der Latte und so ging es mit einem Remis in die zweite Pause. Im letzten Drittel legten die Gäste durch Rudin nach sieben Minuten erstmals vor, ehe der Gastgeber im direkten Gegenstoss ausgleichen konnte. Der Adler-Torschütze stand dann wenige Minuten später im Mittelpunkt, nachdem er nach einem rüden Foulspiel für einen Moment benommen am Boden liegen blieb. Folgerichtig wanderte ein Hornets-Spieler auf die Strafbank. Er durfte aber schon bald wieder zurückehren, denn den Oberbaselbietern gelang durch Mucha (52`) auf Pass von Werthmüller der neuerliche Führungstreffer. Als Jänchen (neu auf der Centerposition für Rudin, welcher nach dem Foulspiel zuvor leider nicht mehr weiterspielen konnte) einen schönen Angriff zum 7:5 abschloss (55`) und sich auch noch Frei (57`) in die Torschützenliste eintragen lassen konnte, war der Auswärtssieg in trockenen Tüchern. Den Treffer durch Arm ins leere Hornets-Tor war nur noch eine schöne Zugabe.

TELEGRAMM: Hornets Moosseedorf - SV Waldenburg Eagles 5:9 (2:1, 2:3, 1:5)

Mit dem Punktemaximum in der dritten Doppelrunde der Saison verabschieden sich die Adler in die Nationalmannschaftspause. Nach einem spielfreien Wochenende folgt die nächste Partie erst Mitte November. Am Freitagabend, 15.11.2019 empfangen die Adler um 20.00 Uhr die Bern Capitals, welche in diesem Jahr neben den Lions Konolfingen als grösster Anwärter auf den Gruppensieg gehandelt werden.