Anmelden
20.03.2016Herren 1. Liga GF

Mit einem Bein in Liga Zwei

Ein direkt verwandelter Freistoss aus halbrechter Position (5`),  ein "Bubentrickli" (11`) und ein Eigentor (16`). Spielstand aus Sicht der Adler nach 20 Minuten: 0:3. Ein katastrophaler Start in das wichtige Spiel 2. Es gelang überhaupt nichts, weder beim Verteidigen (beim 0:1 liess man sich unsortiert unfassbar naiv düpieren und beim 0:2 konnte man ein Bubentrickli ebenfalls nicht verhindern..) noch beim Angreifen (praktisch keine nennenswerte Chancen und wenn es mal Abschlüsse gab, konnte der Torhüter, ungedeckt und ungestört die Flugbahn des Balles beobachten und entsprechend sicher klären). Und läuft es nicht und du hast kein Glück, dann kommt garantiert noch Pech dazu. Sinnbildlich das Eigentor zum 0:3. Damit ist zu diesem fürchterlichen Startdrittel alles gesagt. Konzentrieren wir uns auf das Positive und das gab es tatsächlich. So schwach der Start, so gut war die Reaktion im Mitteldrittel. Mit einem Doppelschlag gleich nach Start in den zweiten Abschnitt (21`Infanger und 22` Schmutz in Überzahl) meldeten sich die Adler zurück im Spiel. Die Aufholjagd wurde jedoch durch zwei kleine Strafen kurz hintereinander gestoppt. Zwar konnten die Gäste in vier Minuten Überzahl nicht reüssieren, doch durch die Unterzahl-Situationen wurde der Rhythmus und Elan des Gastgebers merklich gebremst. Und als kurz nach Spielmitte bei numerischem Gleichstand das 2:4 folgte, war der Schwung praktisch gänzlich weg. Mit einem Zweitore-Rückstand ging es in das letzte Drittel, in welchem die Adler fortan mit zwei Linien (und umformierten Formationen) agierend, die Hypothek korrigieren wollten. Alleine es blieb beim Willen, denn es verstrich Minute um Minute und Chancen blieben Mangelware. Die grösste Möglichkeit um auf 3:4 zu verkürzen vergab Rudin, der bei seinem Abschluss nicht wirklich viel falsch machte, doch der Torhüter hatte das nötige Fortune und lenkte den Schuss mit der Schulter ab. Besser machten es die Gäste fünf Minuten vor Schluss und stellten so auf 5:2 aus ihrer Sicht. Mit dem Mute der Verzweiflung und ohne Torhüter versuchten die Adler alles. Wie vor Wochenfrist wurde das Ersetzen des Torhüters durch einen sechsten Feldspieler sofort belohnt. Captain Schmutz verkürzt auf 3:5. Zu mehr reichte es jedoch nicht, erst recht nicht, nachdem die Gäste 50 Sekunden vor Schluss mit dem Treffer in das verwaiste Waldenburger-Gehäuse den Schlusspunkt setzten. Damit ging auch die zweite Partie verloren und ab sofort heisst es "verlieren verboten". Doch was macht nun noch Hoffnung auf eine wundersame Wende, die mit einem Auswärtssieg am kommenden Samstag (16.00 Uhr) beginnen sollte? Wenig bis nichts ist man geneigt zu sagen. Sowohl die Statistiken - bis dato wurden in der kleinen Zentrumshalle in Urdorf bei sechs Gastspielen (fünf Spiele in der 2. Liga und ein Spiel in den diesjährigen Auf-Abstiegsduellen) noch nie eine Partie gewonnen - als auch die Resultate der aktuellen Saison (ein Sieg in 23 Spielen) sprechen klar gegen die Oberbaselbieter. Kommt hinzu, dass die Adler - im Vergleich zum eingespielten Gegner - gefühlt seit Wochen auf der Suche nach den richtigen Blockzusammenstellungen sind. Auf Aussenstehende wirkte auch in dieser Begegnung die Zusammenstellung der Linien als ein grosses Rätsel. Beispiele die dieses Rätsel unterstreichen gibt es genug. U21-Spieler Adrian Rudin wurde in dieser Begegnung beispielsweise erstmals als Flügelspieler eingesetzt. Somit hat der in der Vergangenheit grösstenteils als Center agierende Youngster in den letzten Wochen jede Feldspieler-Position (Verteidiger-Center-Flügel) bekleidet. U21-Akteur Joshua Heuberger war zu Beginn der Partie auf der Ersatzbank, ehe er im Verlaufe des Spiels als Verteidiger zum Einsatz kam und das Spiel als Flügel beendete, und Routinier Simon Werthmüller als abschlussstärkster Stürmer der laufenden Saison findet sich jeweils zu Beginn der Spiele in der dritten Linie wieder.. Der Trainer wird seine Gründe haben und dazu dürften u.a. auch die von Spiel zu Spiel unterschiedlich abwesenden Akteure (sei es wegen Verletzungen, Ferien oder Beruf) zählen. Es ist aller höchste Eisenbahn, das Rätsel in den nächsten Tag zu lösen. Die Zeit der Ausreden ist vorbei!