Danke Dale! Infanger-Gala bringt Tabellenführung

Die zahlreichen Eagles-Sympathisanten, die am Samstagabend den Weg nach Burgdorf gefunden haben, waren vor Spielbeginn gespannt, wie die Reaktion der Zweitliga-Adler auf die schwache Leistung im Heimspiel vor Wochenfrist (erknorzter 4:3-Heimsieg nach Verlängerung gegen Aufsteiger Cursaders Zürich) ausfallen würde. Und eines vorweg, es war eine ganz starke und ebenso deutliche Reaktion, die den Adlern gelang. Angeführt vom kongenialen Duo Infanger/Mucha liess man dem Gegner, notabene dem in den ersten sechs Spielen bisher ungeschlagenen Tabellenführer - welcher bis dahin die beste Offensive als auch die beste Defesive der Liga stellte - letztlich keine Chance und das obwohl mit Jänchen, Krattiger, Werthmüller, Frei, Wenger und Schmutz unzählige Stammkräfte ausfielen.

Starker Killer
Auch aufgrund des dezimierten Kaders starteten die Adler mit zwei neu formierten Linien ins Spitzenspiel. Während sich in der ersten Linie Robin Killer und Benjamin Arm als Flügelpaar zum Trio Hänggi/Liesch/Rudin gesellten, übernahmen Daniel Steiner und Nico Hasler den Verteidungspart in der zweiten Linie um Stebler/Mucha/Infanger. Die ersten Minuten waren auf beiden Seiten von Vorsicht geprägt, bis die Adler nach sechs Minuten in Führung gehen konnten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt waren die Gäste das spielbestimmende Team. Bis zur Pause konnten die Mannen um das Traingespann Fluri/Schenker insgesamt fünf Mal jubeln, während dem Gastgeber "nur" ein Tor in Überzahl gelang. Im ersten Drittel trat speziell Robin Killer in den Mittelpunkt. Neben dem wegweisenden 1:0 erzielte er auch das 5:1 kurz vor der ersten Sirene. Die  Art und Weise, wie er zu diesem Torerfolg kam, war grosse Klasse! Der agile Flügelstürmer eroberte den Ball mit einem starken "back checking" in der eigenen Hälfte, ehe er nur wenige Sekunden später einen Abschluss am Pfosten abprallen sah. Aufgeben war aber keine Option und so kam er wiederum nur Bruchteile später zu einem weiteren Abschluss und dieser sass! Es war speziell im ersten Drittel ein bärenstarker Auftritt des Neo-Adler, der neben seinen zwei Toren auch unglaublich starke Momente in der Defensive hatte.

Noch stärkerer Infanger
Immer wenn das Heimteam sich aufmachte, sich wieder im Spiel anzumelden, reagierten die Gäste mit einem weiteren erfolgreichen Torabschluss. Und bei den Torerfolgen immer mittendrin  dabei war Dale Infanger. Gleich bei sechs Adler-Toren in Serie hatte er seinen Stock im Spiel und es hätten durchaus noch mehr Torbeteiligungen werden können, hätte man die sich bietenden unzähligen Torchancen noch konsequenter verwertet. Es war eine Augenweide zu sehen, mit welcher Spielfreude das Duo Infanger/Mucha den Gegner teilweise schwindlig spielte, auch dank gütiger Mithilfe der immer wieder sehr offen stehenden Burgdorf-Verteidigung. Bis zum Spielschluss gelangen Dale Infanger gleich vier Tore und fünf Assists, während Dominic Mucha drei erfolgreiche Abschlüsse und einen letzten Pass zu verzeichnen hatte. Der frisch verheiratete Flügelstürmer scheint nun definitiv in der neuen Saison angekommen zu sein, nachdem er die ersten Partien der Saison aus unterschiedlichen Gründen verpasste und etwas Zeit brauchte, um wieder Tritt zu fassen. Neun Skorer-Punkte in einer Partie sind eine brilliarter Wert und eine absolute Seltenheit, entsprechend darf man das an dieser Stelle auch mal speziell erwähnen, ohne dabei das gesamte Team zu vergessen. Die Mannschaft machte von hinten (David Gassmann zeigte einige Paraden darunter auch einzelne "big safes") bis vorne einen prima Job. Stark war auch, wie schnell sich die neuen Linien gefunden haben. Der vielleicht einzige "Tolggen im Reinheft" war die Tatsache, dass man rund 45 Sekunden vor Schluss noch einen vermeidbaren Gegentreffer kassierte. Dieser Gegentreffer bedeutete, dass die Adler den UHC Burgdorf, welcher das Spitzenspiel ohne ihren Top-Skorer (Tobias Weber) bestreiten musste, "nur" tabellarisch überholten, nicht aber bei den statistischen Werten der erzielten und erhaltenen Tore, denn beide Mannschaften weisen nach dem Spitzenspiel kurioserweise exakt die gleichen Werte (56:25-Tore) aus. Diese Tatsache sollte aber eine Randnottiz bleiben. Die erstmalige alleinige Tabellenführung in dieser Saison mit zwei Punkten Vorsprung ist für den Moment das Einzige was zählt.

Weiter geht es für das Zweitliga-Team am kommenden Samstagabend. Um 19.30 Uhr (und nicht wie gewohnt um 17.00 Uhr) empfangen die Adler in der heimischen Dreifachhalle den Grasshopperclub Zürich II.